"Wurzeln zu bilden ist eines der vitalsten Bedürfnisse von Kindern. Kinder müssen spüren, dass sie zum Leben gehören, zu einer Familie, zu einer Geschichte, zu einem Ort."

- The Beginning of Life  -

Emotionelle Erste Hilfe?

Die Emotionelle Erste Hilfe (EEH) ist ein körperorientiertes Verfahren, welches in der Krisen- und Entwicklungsberatung sowie im Feld der Eltern-Baby-Therapie eingesetzt wird.

Der Ansatz hat seine Wurzel in der körperorientierten Psychotherapie sowie den Erkenntnissen der modernen Gehirn-, Trauma- und Bindungsforschung.

 

Die zentrale Idee der EEH ist die Förderung und Bewahrung der Bindung zwischen Eltern und Kind von Beginn an.

Dabei geht die EEH davon aus, dass Bindung nur auf der Basis eines entspannten Körpers gelingt.

Deshalb werden unterschiedliche körperliche Wege eingesetzt, um die Kontakt- und Beziehungsfähigkeit zu verbessern und zu fördern.

Im Rahmen der EEH erlernen Sie, die Signale Ihres Körpers zu nutzen und Ressourcen zu stärken, um schwächende Kreisläufe aus Angsterleben, Stress und Verlust der Nähe zum Kind frühzeitig zu unterbrechen.

 

Dieser berührende Film des Fachverbandes der Schweiz bietet einen schönen Einblick in die Arbeit der EEH.


Einsatzbereiche

Basic Bonding

Eltern finden sich oft unvorbereitet in ihrer neuen Aufgabe als Co-Regulatoren für ihre Kinder wieder. 

Hier bekommen sie Angebote, wie sie Nähe und Beziehungssicherheit mit ihrem Kind von Beginn an unterstützen und fördern können - auch bereits in der Schwangerschaft und unter der Geburt.

 

Es gibt vier zentrale Bereiche:

1. Stressmanagement 

2. Säuglingsbeobachtung und Körpersprache

3. "Bindung durch Berührung"

4. praktisches Eltern-Wissen

 

Krisenintervention
Exzessiv schreienden Säuglingen, belastenden Schlafsituationen, Fütterungsproblemen und unkontrollierte Wutausbrüche führen oft schnell zu Extremsituationen, die die Belastungsgrenzen der Betroffenen überschreiten.
Hier geht es darum, Verhaltenssignale des Babys besser zu verstehen und den schwächenden Kreislauf aus Hilflosigkeit und Erschöpfung frühzeitig zu verlassen.
Denn während Babyschreien ein wichtiges Mittel für Babys ist, um seine Bedürfnisse mittzuteilen, verhält es sich ganz anders mit untröstlich weinenden Säuglingen. Diese Zustände nehmen im Laufe der Zeit oft einen dramatischen Verlauf; die Babys sind unzufrieden und schreien stundenlang, ohne dass sie von den Eltern beruhigt werden können. Die Körper der Säuglinge sind steif und gespannt, ihre Augen vermeiden den Blickkontakt, sie sind schreckhaft und haben große Probleme mit Umweltreizen fertig zu werden. Dieses Szenario löst Verzweiflung und Hilflosigkeit aus und bestimmt das Zusammensein mit dem Baby. Besonders schmerzhaft ist der Verlust des emotionalen Kontaktes zum Kind. Neben einer allgemeinen Gereiztheit sind körperliche Verspannungen, Erschöpfungszustände und Schlafstörungen die häufigsten Symptome auf Seiten der Eltern.
EEH-Therapie
Hier bekommen Familien einen Raum um unverarbeitete Erfahrungen mitteilen und integrieren zu können.
Die Babys werden über Körpersprache eingeladen, ihre "Geschichte" zu erzählen und besser verstanden zu werden.
Eltern bekommen ebenfalls Angebote, um die erlebten Ängste und Erfahrungen verarbeiten und loslassen zu können.